Warum ein Wissensquiz?
Wissensquizspiele sind nichts Neues. Häufig sind die Antworten schon vorgeschrieben und die Mitspieler müssen sich nur zwischen A, B, C oder D entscheiden. Doch leider behalten wir die richtigen Antworten nicht lange im Gedächtnis.
Schüler und Studenten kennen so etwas Ähnliches schon aus der Vorbereitung für Prüfungen. Wie gerne werden dann noch einmal alte Testfragen durchgegangen. Immer in der Hoffnung das die Fragen so oder so ähnlich auch in der Prüfung gestellt werden. Doch selten betrachten die Lernenden das als Spiel. Oft ist es harte Arbeit.
Aber wie wäre es, wenn wir uns unsere eigenen Prüfungsfragen basteln?
Und dann auch noch die Möglichkeiten einer Lerngruppe nutzen?
Diese Art von Wissensquizspiel, die u.a. Vera F. Birkenbihl sehr gut erklärt hat, unterscheidet sich durch zwei wesentliche Faktoren von den herkömmlichen:
- Jeder Spieler stellt seinen Mitspielern eine bestimmte Anzahl an selbst entwickelten Fragen.
- Jeder Spieler notiert sich zu seinen Fragen eine ausführliche Antwort, die den Mitspielern genügend Hintergrundinformationen bietet.
Es gibt verschiedene Varianten, ein Wissensquiz zu spielen. Probieren Sie daher auch unterschiedliche Möglichkeiten aus. Sie werden einige Ähnlichkeiten zu anderen Quizspielen entdecken und können natürlich auch Ihre eigenen Regeln entwickeln.
Vorbereitungen
Sie wählen ein Thema aus, das Sie interessiert oder zu dem Sie etwas lernen wollen.
Die Größe Ihrer Spielgruppe ist egal. Passen Sie einfach die Anzahl der Fragen, die jeder Spieler stellen darf, der Gruppengröße an. Bewährt hat sich:
- 2-4 Spieler – etwa 15 Fragen pro Person
- 5-6 Spieler – etwa 10 Fragen pro Person
- 7-9 Spieler – etwa 7 Fragen pro Person
- Jeder Mitspieler sucht sich sein Unterthema.
- Jeder Mitspieler entwickelt zu seinem Unterthema offene Fragen. Am Anfang ist es von Vorteil, die Fragenanzahl zu begrenzen. Jeder Spieler hat z.B. die Möglichkeit 7-10 Fragen zu stellen. Je nach Thema und Tiefe können Sie die Zahl der Fragen beliebig anpassen.
- Jeder Mitspieler schreibt sich nicht nur die richtige Antwort zu seinen eigenen Fragen auf, sondern kann auch mehr Hintergrundinformationen bieten.
- Klären Sie vor dem Spielbeginn, ob Sie die Fragen nur mündlich oder auch schriftlich beantworten wollen. Aufschreiben steigert der Lern- und Merkeffekt.
1. Variante: Erst fragen – dann antworten!
- Legen Sie aus Ihrer Runde einen Quizmaster fest, der anfängt, als Erster seine erste Frage zu stellen.
- Jeder Mitspieler hört aufmerksam zu und notiert seine Antwort.
- Danach stellt der Quizmaster seine zweite Frage und alle Mitspieler schreiben wieder die Antwort auf bzw. lassen eine Lücke, falls sie nichts wissen. Und so weiter …
- Nachdem der Quizmaster seine letzte Frage gestellt hat, kann entweder gleich der nächste Mitspieler mit Fragen beginnen oder es werden erst einmal alle Antworten verglichen.
- Wichtig: Beim Vergleichen der Antworten bietet der Quizmaster noch zusätzliches Hintergrundwissen an. Wir prägen uns die richtige Antwort besser ein, wenn wir sie in einem Kontext einbinden können
2. Variante: Frage – Antwort – Frage!
- Ähnlich wie Variante 1 spielen.
- Der Quizmaster stellt seine Frage.
- Alle Mitspieler notieren ihre Antworten oder geben sie mündlich.
- Jetzt werden die Antworten sofort mit der richtigen Antwort des Quizmasters verglichen.
- Danach geht es mit der nächsten Frage weiter.
3. Variante: Mehr Spielcharakter!
Wählen Sie den Ablauf von Variante 1 oder 2.
Legen Sie ein Punktesystem fest. Zum Beispiel
- Richtige Antwort – 2 Punkte
- Halbrichtige Antwort – 1 Punkt
- Falsche Antwort – 0 Punkte
- Falsche Antwort, aber mit Begründung, warum sie falsch ist: 1 Punkt
- Besonders kreative Antwort (auch wenn sie falsch ist): 1 Punkt
- Verteilen Sie die Punkte zwischen den Mitspielern, z.B. in Form von Streichhölzern, Bonbons, Stiften, Spielkarten,….
- Gewonnen hat derjenige mit den meisten Punkten.
- Der Gewinner kann in der nächsten Runde der Quizmaster sein und seine Fragen zuerst stellen.
Schluss
Nachdem alle Spieler einmal Quizmaster waren und jeder den anderen seine Fragen gestellt hat, wird das Quiz noch einmal gespielt. Erst durch die Wiederholung lernen wir nachhaltig. Gleichzeitig können wir überprüfen, welche Antworten wir noch aus der ersten Runde wissen. Und ob wir eventuelle Lücken schon füllen konnten.
Wer ganz sicher gehen will, kann das Quiz mehr als einmal spielen. Allerdings lohnt es sich, zwischen den einzelnen Spielrunden Pausen von einer Stunde bis zu ein oder zwei Tagen zu legen.